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HT Vrenelisgärtli / 2904m.ü.M

Tourenbericht Vrenelisgärtli vom 10. Und 11. Aug. 2019

Nach unserem Treffpunkt in Wolhusen, wo wir infolge Starkregen, schon ein erstes Mal ein Schärmenplätzli für das Verstauen unserer Rucksäcke suchen mussten, nahmen wir den etwas langen Anfahrtsweg ins Klöntal, die Scheibenwischer immer auf «Turbo» eingestellt, unter die Räder. Im Restaurant Rhodannenberg beim Klöntalersee komplettisierte sich unsere Gruppe. Mit 12 Teilnehmer, darunter zwei bergbegeisterte Jugendliche, Zoe und Eric machten wir uns, die Rucksäcke und auch uns selbst schützend in Kehrrichtsäcke oder andern wasserabweisenden Materialen verpackt, auf den zuerst breiten, später mit steilen zahlreichen Kehren, ca. 1000 Höhenmeter langen Hüttenweg zur Glärnischhütte. Petrus meinte es gut mit uns, denn er schloss die Schleusen doch etwas zu, so dass wir nur noch mit dem aus dem Nebel kommenden Nieselregen nass wurden. Bevor wir ein feines Nachtessen mit geselligem Beisammensein erlebten, erhielten wir von Flurina eine äusserst, interessante und lehrreiche Theoriestunde in Knotenkunde und anderem Wissenswertem über das Verhalten auf Gletschern.

Am andern Morgen, bei schönstem Wetter, machten wir uns um ca. 6.00 Uhr auf den abwechslungsreichen Weg zum nochmals 1000 Hm höheren gelegenen Verenelisgärtli. Zuerst wandernd, dann auch wieder etwas «Hände gebrauchend» kamen wir zum Glärnischfirn, wo wir endlich unsere Rucksäcke etwas leichter machen konnten, indem wir uns anseilten und Steigeisen montierten. In gemächlichem, angenehmem Schritt, angeführt von Schösu, stiegen wir gespickt mit einem wunderbaren Sonnenaufgang, dem Schwandergrat entgegen. Für Thomas und Beat war hier das Ziel erreicht, denn sie trugen ihren Gleitschirm bis hierher um einen langen, speziellen Flug zu erleben. Wir aber, kletterten über eine klettersteigähnliche, steile Passage auf den Schwandergrat um nachher über etwas güsliges Gelände unser Ziel Vrenelisgärtli zu erreichen. Glücklich gratulierten sich Tobias Marlen, Ida, Reto, Paola, Eric und ich uns gegenseitig und bedankten uns gleichzeitig bei unseren sehr kompetenten Leitern Flurina und Schösu. Weil das Wetter in Richtung Bünderland gewitterig aussah machten wir uns schon bald auf den Abstieg. Unterwegs trafen wir unsere enttäuschten Gleitschirmpiloten wieder, die wegen zu starkem Wind, nicht fliegen konnten und sich schweren Herzens wieder mit uns am Seil auf Gletscher- statt auf dem Luftweg ins Tal bewegen mussten. Bei der Hütte, stärkten wir uns nochmals mit gluschtigem Hüttenkuchen und Getränken. Unsere Piloten konnten dann von der Hütte doch noch ins Tal fliegen, während wir den etwas in die Knie gehende, steile Abstieg, aber immer noch bei strahlendem Sonnenschein, zur Alp Chäseren wandernd hinter uns brachten. Von dort beförderte uns, das bereitstehende, wie gerufene Pinzgauer-Taxi auf abenteuerlicher Fahrt zurück zum Ausgangspunkt, wo nach der wiederum mit Regen begleiteter Heimfahrt, ein wunderschönes Bergerlebnis dem Ende zu ging.

 

Text: Bernadette Krummenacher / Fotos: von mehreren TeilnehmerInnen