Hochtour Ulrichshorn 3924m.ü.M
Einmal mehr war Petrus mit uns und hat für das Wochenende vom 18./19. Juli 2020 perfektes Hochtouren-Wetter vorbereitet. Die Anreise nach Saas-Fee erfolgte individuell und so trudelten gegen 09:00Uhr die mit Rucksack und Pickel ausgerüsteten SAC-ler und SAC-lerinnen nach und nach ein. Wir starteten gemütlich mit einem Kaffee im Restaurant um auch noch die letzte Müdigkeit zu beseitigen und genossen dabei schon erste Sonnenstrahlen.
Die Gruppe von 9 Personen bestand aus zwei Altersgruppen. U32 und Ü31. So startete die etwas erfahreneren/älteren gemütlich mit der Hannig-Bahn und überwanden die ersten paar 100 Höhenmeter sitzend, während die Jungmannschaft sich vom Tal aus auf den Weg machte.
Der Aufstieg auf die 3340 m.ü.M gelegene Mischabelhütte war steil und anfangs als ein klassischer Alpin Weg ausgeschildert. Später wechselte dieser in einen Klettersteigähnlichen Aufstieg, der bestückt war mit Fix-Seilen und Eisenstufen. Auch die Hände mussten eingesetzt werden und so kamen wir kraxelnd der Hütte immer näher. Auf dem letzten Abschnitt kurz vor der Hütte machte sich bei einigen auch die Höhe etwas bemerkbar. Das Tempo verlangsamte sich allgemein etwas, doch schlussendlich meisterten alle den anspruchsvollen Hüttenaufstieg und erreichten schon am frühen Nachmittag die Mischabelhütte.
Da immer noch der Corona-Virus präsent war, waren die Hüttenbewirtschafter gezwungen die Belegung um ca. 50% zu reduzieren. Dies hatte jedoch auch seine positiven Seiten und so hatten wir ein luxuriös grosses Zimmer für uns alleine und nebst den passenden Hüttenfinken waren auch ausreichend Körbchen da um unsere Ausrüstung zu verstauen.
Auf der Sonnenterasse genossen wir bei einem kühlen Erfrischungsgetränk das Panorama, welches mit haufenweise 4000er geschmückt war. Vor dem Abendessen gab es von den Tourenleitern nochmals einen kurzen Refresh-Kurs wo wir das Material prüften und unsere Knotenkenntnisse auffrischten. Nachdem auch die Steigeisen nochmals geprüft und eingestellt waren, stand unserem Gipfelaufstieg nichts mehr im Weg. Das Küchenteam verwöhnte uns mit einem ausgesprochen leckeren Nachtessen und mit herrlich geröteten Bergspitzen neigte der Abend langsam dem Ende zu.
Nach einer etwas unruhiger Nacht, wie sie halt auf einer SAC Hütte so ist, rufte der Wecker um 05:00Uhr. Da der mit rund 600 Höhenmeter vor uns liegende Gipfelaufstieg nicht extrem viel Zeit in Anspruch nahm und die Bedingungen sehr gut waren, meldeten uns Flurina und Schösu zum ‘’Spätzmorgen’’ an. Gestärkt und mit vollem Tatendrang starteten wir in der noch kühlen Morgenluft den Aufstieg zum Ulrichshorn. Die erste Etappe führte über einen felsigen Alpinweg zum Hohbalm-Gletscher wo wir uns mit Steigeisen und Pickel ausrüsteten. In den Seilschaften aufgeteilt überquerten wir die Gletscherpassage und nach einem ersten eher flachen Teilstück kamen wir zum Aufstieg aufs Windjoch. Von da aus war der Gipfel schon zum Greifen nahe und nachdem wir das letzte Gratstück zurückgelegt hatten erreichten wir bereits um ca. 08:30Uhr das Ulrichshorn auf 3924m.ü.M. Das Wetter war phantastisch, das Panorama atemberaubend und die Stimmung perfekt. Nach einigen Gipfelfotos und einer kleinen Stärkung verliessen wir das Ulrichshorn und traten so den Abstieg zurück zur Mischabelhütte an. Wir waren gut in der Zeit und konnten so erneut auf der Sonnenterasse uns etwas bräunen lassen und uns physisch wie auch mental auf den Abstieg über den Klettersteig zur Hannigalp vorbereiten.
Nun gönnte sich auch die Jungmannschaft die Bahn, welche uns zum Schluss vom Bergrestaurant Hannig wieder zurück nach Saas Fee transportierte.
Ein überwältigendes Hochtouren-Wochenende mit einem wunderschönen Bergerlebnis geht zu Ende. Besten Dank und auf ein Andermal. 😊
Text: Tobi und Daniela / Fotos: Teilnehmer
