Fasnachtsskitouren Tage mit Patrick Felder und dem SAC Entlebuch
Donnerstag, den 8. Februar 2024
Der Treffpunkt von der Truppe war um 10 Uhr in St. Antönien. Das Wetter bewölkt, die Stimmung freudig. Das Gepäck abgegeben (voll Luxus!), machten wir uns die ca. 800 Höhenmeter auf, Richtung Spitzenbüel 2194 m. Nach einer kurzen Pause und der Umrüstung auf «Downhill», stand der Abfahrt nichts mehr im Weg. Wir entschieden uns für schöne Flitzer Hänge, anstatt für die Traversierung, die uns evtl. den Aufstieg zur Hütte erspart hätte. Der Schnee war schwer aber weich, also ein gemütlicher Einstieg in die Tourentage. Unten angekommen, liefen wir talwärts Richtung Berghaus Sulzfluh. Da wir zeitig dran waren und «Safety» vorgeht, machte Patrick mit uns noch das «Lawinen-Situations-Training». Natürlich haben alle mit einer «6 Plus» bestanden ;) Naja, fast! Zum Glück die Auffrischung.
Im Berghaus angekommen, hiess es erst mal «einpuffen». Wir wurden dem Lagerschlag «Poltergeist» zugeteilt. Schon etwas frech, da wir doch so eine «schüüche» und leise Gruppe waren! Hihi! Tatsächlich wurden wir mal gebeten leiser zu sein, aber das lag mehr daran, dass die anderen die Nachtruhezeit vorverschoben hatten.
Der erste Abend endete mit einem feinen Abendessen und noch etwas Theorie über Hangausrichtungen, sowie die Tourenplanung des Folgetages.
Freitag, den 9. Februar 2024
Tagwach um 6:45 Uhr! Hatte schon gehofft wir könnten ausschlafen, leider sah das unser lieber Bergführer anders! Im Nachhinein betrachtet, war das sogar unser Ausschlafen, denn an den folgenden Tagen war die Tagwache sogar noch früher, haha. Nein, nein, nichts zu meckern, es war top organisiert so!
Nach dem Frühstück brachen wir auch schon auf, Richtung Rotspitz 2516 m. Das Wetter war etwas mufflig unterwegs, es war bewölkt. Die Temperatur warm und der Schnee dementsprechend eher nass. Wir hingegen waren top motiviert
Kurz vor dem Gipfel machten wir ein Ski Depot und stiegen die letzten paar Meter zu Fuss hoch. Oben angekommen, genossen wir die schöne Bergaussicht; natürlich fehlte auch das Gruppenfoto nicht!
Da es kühl war («Wind sei Dank») gingen wir zurück zum Depot und machten uns bald darauf zur Abfahrt bereit. Nach schwungvollen Kurven und einem Purzelbaum mehr, waren wir die Hälfte des Aufstieges runtergefahren und assen «Zmittag». Anschliessend folgte der Aufstieg zum Kleinen Schollberg 2544 m. Oben war es etwas «stutzig», deshalb liefen wir in grösseren Abständen. Den allerletzten Teil ging es wieder zu Fuss Gipfel empor. Der Schnee war etwas zu «anhänglich»; Schneestollen klebten an den Fellen, darum musste jemand schon früher die Ski schultern. Wieder einmal mehr, lohnte sich der Aufwand mit Schweissausbrüchen und raufkämpfen, denn der Ausblick war wieder mal, Hammer! Natürlich fehlte auch der Gipfelschnaps nicht, danke Adrian! Die Abfahrt war der Hit! Schön weich und geschmeidig, nur die Sicht etwas «blurry».
Zurück im Berghaus, wird auf den wundervollen Tag angestossen. Beim Abendessen wurde die Tourenplanung von Samstag besprochen; Ziel die Sulzfluh 2817 m. Da sich jedoch das Lawinen Bulletin etwas verschlechtert hatte, war es unsicher, ob wir die Tour wirklich durchführen konnten. «Die Hoffnung stirbt zu Letzt», darum wurden nach dem Abendessen noch die Steigeisen auf die Skischuhe angepasst. Also, ich würde sagen: top vorbereitet!
Samstag, den 10. Februar 2024
Am Morgen unerwarteter Sonnenschein und somit der definitive Entscheid: «Auf geht’s zur Sulzfluh». Demzufolge marschierten wir um 8 Uhr los, Richtung imposanten Felsen der Sulzfluh. Am Fuss des Berges kam bald die Schlüsselstelle. Da wir super vorbereitet waren (Danke Patrick!), montierten wir die Ski an den Rucksack, die Steigeisen an den Füssen und machten uns auf zur Schneewand. Es lief reibungslos, bis auf ein Stück Skihose, das nicht mit Mord gerechnet hatte! Haha! Bald darauf sattelten wir wieder um, auf den gewohnten Aufstiegs-Modus, mit Ski an den Füssen. Der weitere Aufstieg war eher steil, darum montierten wir bald darauf die Harscheisen. Der Aufstieg erforderte Ausdauer. Es wurde viel «Schwächi» vergossen. Dies vom ableitenden «seriösen» Satz ;) :«Schweiss ist ein Zeichen von Schwäche». Wie ihr seht, hatten wir es lustig!
Die Sonne beglückte uns weiterhin; der Wind fühlte sich scheinbar einsam, schloss sich ihr an und fegte uns so richtig um die Ohren. Vor allem auf dem Gipfel, brrr. Das Panorama war atemberaubend schön! Die Stimmung umso «happier».
Nach dem Ummontieren und «Fotoshooting», fuhren wir talwärts. Der Schnee war etwas unberechenbar: mal weich, mal härter, mal oben weich aber unten nicht, mal verweht. Trotzdem hatten wir unseren Spass und wir näherten uns bald schon der Schlüsselstelle. Mit dem Unterschied, dass es nun abwärts ging. Schon beim Aufstieg, kam die Frage: «Müssen wir hier auch wieder hinunterfahren?!» Die weise Antwort war: «Zuerst müssen wir das Ziel erreichen.
Anschliessend haben wir während der Abfahrt Zeit, uns zu überlegen, wie wir da runterkommen wollen». Tja, die Vermutung wurde bestätigt, runterfahren war angesagt. Es handelte sich um eine schmale steile Einbahn Stelle. Ein paar bestritten diese problemlos, andere waren froh um ein Seil als Stütze, wieder andere wurden «gerettet» und mussten «runtergehisst» werden. Herzlichen Dank Patrick für deine grossartige Unterstützung!
In der ganzen Aufregung, schien eine Mittagspause einfach nie ganz passend zu sein. Darum fuhren wir schlussendlich direkt zum Berghaus zurück. Wir verköstigten uns mit den leckeren Frucht-Wähen, Gerstensuppen und Salaten mit Nüssen und machten es uns an der Sonne gemütlich.Der Abend endete mit der Tourenplan Besprechung und einem friedlichen Ausklingen lassen.
Sonntag, den 11. Februar 2024
Und «schwupps», ist der letzte Tag unserer vier Tage Fasnachstskitourenwoche angelangt. Dem «müffeln» des Poltergeistzimmers nach, war es Zeit aufzubrechen. Vom Schnee und der Gesellschaft her, noch nicht. Nichts desto trotz, war es eine Tatsache.
Nachdem wir unser Gepäck abgegeben hatten und uns «ready» für die Skitour zum Schijenzan 2371 m. gemacht hatten, brachen wir um 8 Uhr im Schneegestöber auf. Okey, es hatte für einmal keinen Wind, aber es schneite fleissig
Wir liefen durch wunderschöne unberührte Schneelandschaften, mit weiss bedeckten «Tännli», verschieden grossen Felsen und zeitweilig wurde der Schnee auch mal zur rutschigen Angelegenheit. Darum umso wichtiger, wieder mal einen «Refresher» zu bekommen, wie man Spitzkehren am besten meistert. In der Theorie klar, in der Praxis machbar und an der Eleganz der Ausführung üben wir noch, würde ich sagen ;).
Die Zone des Schijenzans ist übrigens ein versteckter Fleck, wo «Hase und Gämschi sich gute Nacht sagen». Es war zwar nicht Nacht, aber wir haben tatsächlich einen Schneehasen und ein «Gämschi» gesehen. Der erste schaute gemütlich von seiner Höhle unter einem Felsblock raus, der zweite überrannte uns «schier» auf direkter Linie den Steilhang hinunter.
Am Fuss des Schijenzans angekommen, machten wir kurz Pause fürs «ummodeln» und fuhren dann die prächtigen «Powder» Hänge runter! Yippii!
Um ca. 11:45 Uhr waren wir wieder zurück im Berghaus Sulzfluh für ein gemeinsames Mittagessen. Dann hiess es nur noch Abfahrt nach St.Antönien, Auto freischaufeln und so packen, dass alles und alle Platz hatten.
Fazit:
Wir hatten vier super Tage und gelernt haben wir: um die Hangausrichtung zu definieren, braucht man eine Karte ;). Obst und Gemüse mitzunehmen, sind gute Vorsätze, aber es scheitert an der Verspeisung. Realistischer und geschätzter wäre, wenn der Salat als Vorspeise beim Abendessen aufgetischt würde (im Berghaus sind sie nämlich köstlich!) Und…der «Abschaber» heisst in Wirklichkeit «Abziehklinge».
Noch ein paar Worte zu unserem Bergführer: die Touren waren super geplant und
sicher durchgeführt; das vorgegebene Lauftempo war sehr angenehm, alle kamen mit. Man fühlte sich auch in brenzligen Situationen sicher aufgehoben. Zudem berücksichtig er auch immer, welcher Weg/Spur oder welches Material es auf der Tour braucht, dass es auch für Splitboarder*innen gut machbar ist. Lieber Patrick, ob es dir passt oder nicht, wir kommen wieder mit dir mit! Herzlichen Dank für deinen Einsatz und das Sorgen für unsere Sicherheit!
Als Abschluss noch folgendes Zitat: «Sonnenschein wirkt köstlich, Regen erfrischend, Wind aufrüttelnd, Schnee erheiternd. Wo bleibt da das schlechte Wetter?» John Ruskin (Text: Patricia Rohner - Fotos: Verschiedene Teilnehmende)